Wichtig für etablierte Unternehmen ist, sich ständig weiterzuentwickeln und nicht dem Trägheitsprinzip zu verfallen. Unser Unternehmen immer wieder neu zu beleben, das ist heute unsere größte Herausforderung. Viele Unternehmen unterliegen dem Trägheitsprinzip. Auf Dauer ist das für den Erfolg nicht sehr zuträglich. Wichtig ist, einen guten Rhythmus zu finden zwischen Erneuerung und Bewahrung. Das ganze Leben, die ganze Schöpfung basiert auf natürlichen Rhythmen: Sommer, Winter, Frühjahr, Herbst, aus Aus- und Einatmen. Auch Mut und Demut bedingen sich. Man muss das Rad nicht neu erfinden, sondern nur das Gegebene wahrnehmen und nutzbar machen. Oder wie Goethe sagte: „Alles Gute ist schon mal gedacht worden.“ Man muss es nur auffinden. Irgendwann bin ich auf das Prinzip der Ausgewogenheit gestoßen. Ich habe immer Ausgewogenheit angestrebt und darauf geachtet, dass die Kräfte in Harmonie sind. So sind zum Beispiel für ein Unternehmen Kreativität und Kontinuität gleichermaßen wichtig. Als Unternehmer muss ich auf Menschen und Strukturen achten, die das Unternehmen stabilisieren, für eine gewisse Kontinuität sorgen und auf die, die Erneuerung und Innovation bringen. Ein Unternehmen muss sowohl bereit sein sich zu ändern, als an dem Bestehenden festzuhalten, darf weder das eine, noch das andere, vernachlässigen. Wichtig ist dabei, dass sich die Mitarbeiter mit ihren Fähigkeiten ergänzen. Nicht nur die Balance der Kräfte in einem Unternehmen ist wichtig, sondern auch, dass der Unternehmer die verschiedenen Kräfte in sich selbst in Balance bringt, nicht zu einseitig agiert. Wichtig ist frühzeitig zu erkennen: „Jetzt machen wir zu viel Neues. Das verwirrt unsere Kunden und Mitarbeiter.“ Oder: „Jetzt halten wir zu sehr an Bestehendem fest. Wir brauchen Erneuerung.“ Es geht immer um Ausgewogenheit. Das betrifft nicht nur Unternehmen, sondern unser ganzes Leben.